Die Lehrerinnen und Lehrer der Kreisschule Rheintal-Studenland drücken die Schulbank. Der neue Aargauer Lehrplan soll in der Oberstufe ab Schuljahr 2020/21 stufenweise eingeführt werden. Die Vorbereitungen sind schon in vollem Gange. Der Weg dorthin gestaltet sich partizipativ: Das heisst, die Lehrpersonen diskutieren, in welche Schwerpunkte sie sich zuerst vertiefen wollen.
(sb) Der Lehrplan 21 wird im Kanton Aargau mit dem Aargauer Lehrplan umgesetzt. Er beinhaltet alle Punkte des in den 21 Deutschschweizer Kantonen gültigen Plans: Das kompetenzorientierte Lernen, die neue Stundentafel, die Aufwertung der Teamarbeit unter den Lehrpersonen sowie neue Fächer und Lehrmittel. Zusätzlich berücksichtigt er Aargauer Besonderheiten.
Der neue Aargauer Lehrplan wird nicht auf einen Schlag eingeführt. Das Amt für Bildung, Kultur und Sport, BKS, empfiehlt eine Einführung nach Schwerpunkten. Jahr um Jahr sollen neue dazu kommen. Welche davon in welcher Reihenfolge eingeführt werden sollen, können die Schulen selbst bestimmen.
Letzte Woche beteiligten sich die Lehrpersonen der Kreisschule Rheintal-Studenland deshalb an der sogenannten Standortbestimmung. Die Leitung hatte Maria Schmid, erfahrener Schulcoach der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Sie begleitet die Schule seit 2015 mit der Einführung des selbst organisierten Lernens, SOL. Nun coacht sie die Schulleitung und die Steuergruppe bei der Einführung des neuen Aargauer Lehrplans. Die Motivation unter den Lehrpersonen ist gross. Sie beteiligten sich aktiv bei der Bewertung der sogenannten Kompetenzkarten, aufgrund deren die Schwerpunkte für die Schulentwicklung der nächsten Jahre bestimmt werden können.
Die Lehrpersonen teilten sich in zwei Gruppen auf, die ihre Wahl der Themen präsentierten und begründeten. Beispielsweise gab die Kompetenzkarte 19 («Lernzeit effizient nutzen») Anlass zu einer Diskussion. Gruppe Eins vertrat die Meinung, dass dies schon sehr gut funktioniere. Gruppe Zwei gab zu bedenken, dass durchaus Verbesserungspotential bestehe. Durch die Einführung einer doppelten Glocke wäre nach der grossen Pause der pünktliche Lektionsbeginn garantiert. Beide Gruppen einigten sich schliesslich darauf, dass eine Verbesserung dieser überfachlichen Kompetenz mit kleinen Massnahmen zu bewerkstelligen wäre und dies kein Schwerpunktthema für ein ganzes Jahr darstelle.
Als Zwischenbilanz lässt sich sagen, dass durch die Einführung und stete Weiterentwicklung des SOL die Kreisschule Rheintal-Studenland bereits einen wesentlichen Teil des kompetenzorientierten Lernens umgesetzt hat.