Von der Planung bis zur Piste: Vor und hinter den Kulissen des Schneesportlagers
(ae) Mit dem traditionellen Schneesportlager ermöglichen engagierte Lehrpersonen der Oberstufe Zurzach mit Unterstützung externer Leitender jedes Jahr einer grossen Zahl an Schülerinnen und Schülern ein ganz besonderes Woche. Vier Mädchen – Antonela, Gabriella, Rose und Sophie – berichten aus ihrer Perspektive, wie sie als Teilnehmerinnen den Aufenthalt in Davos erlebt haben.
«54 Schülerinnen und Schüler machten sich am Sonntagmorgen, dem 09.02.2025, aufgeregt und voller Energie auf den Weg, eine dreieinhalbstündige Zugfahrt zu bezwingen, die bis auf Davos führte.
Als wir in der Lagerhütte angekommen waren, machten wir uns so schnell wie möglich startklar, um den restlichen Tag in Leistungsgruppen aufgeteilt auf der Piste zu verbringen. Nach dem ausgezeichneten gemeinsamen Abendessen wurden wir in sechs Gruppen eingeteilt, um so unsere eigenen WM-Spiele auszuführen. Jeden Abend traten die Gruppen gegeneinander in verschiedenen Disziplinen wie zum Beispiel Ski-Curling an. Gemeinsam verfolgten wir auch gespannt über den Fernseher im Essraum das Slalomrennen im österreichischen Saalbach.
Am Dienstagnachmittag durften wir wählen, ob wir ein Eishockeymatch besuchen oder den Abend gemütlich im Lagerhaus verbringen wollten.
Auch am nächsten Morgen wurden uns erneut verschiedene Angebote zur Verfügung gestellt: Baden im Eau-là-là sowie das Schlittschuhfahren auf dem Areal des Eishockeymatches und Ski-/Snowboardfahren im Nebengebiet Parsenn waren sehr beliebt.
Bevor das Lager am Freitag bedauerlicherweise zu Ende ging, nutzten wir am Donnerstag die Pisten auf dem Jakobshorn zum letzten Mal mit brennender Motivation.
Wir danken unserem Leiterteam für die unterstützende, motivierende und erlebnisreiche Lagerwoche wie auch für die Förderung unserer Ski- und Snowboardskills. Für das ausgezeichnete Essen danken wir Sina und Naomi. Ebenfalls danken wir dem Transportteam für den gelungenen und effizienten Transport.
Hinter den Erlebnissen und dem Spass auf der Piste stecken viele Wochen sorgfältiger Planung und Organisation, die dies alles erst möglich machen. Christoph Schmid und Andy Fischer sind die hauptverantwortliche Lehrer für das Lager. Herr Schmid erzählt, welche Vorbereitung es für eine gelungene Woche im Schnee braucht, und gibt Einblicke hinter die Kulissen aus Perspektive der Lagerleitenden.
Was sind die ersten Schritte in der Vorbereitung?
Da das Haus immer schon für uns reserviert ist, startet für mich alles mit der Küche, die das A und O des Lagers darstellt. Sina, eine ehemalige Schülerin, kam als ausgebildete Köchin zusammen mit einer weiteren Kollegin, Naomi, mit uns. Für unsere drei Mahlzeiten standen sie täglich etwa zehn Stunden in der Küche. Es ist ein Glücksfall, wenn man jemanden findet, der alles so gut macht wie die beiden, die sogar die Brötchen für die Burger noch selbst hergestellt haben.
Der nächste Schritt ist die Suche nach Leitern, wofür man meistens ehemalige anfragt, die man schon kennt und mit denen man zufrieden war. Wir konnten in diesem Jahr über die Leiterbörse noch jemanden von der J&S (Jugend und Sport) als Ergänzung für unser Team dazugewinnen.
Wie geht es danach weiter?
Sobald es möglich ist, muss man die Billette für die Bahn holen, um für die grosse Zahl an Personen einen Platz für die gewünschte Reisezeit zu bekommen. Weiter geht es mit dem Kauf der Skipässe und schriftlichen Informationen an die Eltern, von denen wir unter anderem die Daten zu Erkrankungen, Medikamenten und Allergien ihrer Kinder benötigen.
Bei einem Treffen lernen wir als nächstes die potentiellen weiteren Leiter kennen und hoffen, dass sie gut passen.
Insgesamt steckt in der Woche sehr viel Arbeit, aber wenn man alles zwei bis drei Mal gemacht hat, dauert es nicht mehr so lange.
Gibt es spezielle Herausforderungen oder besonders stressige Momente während der Woche vor Ort?
Auch nach guter Planung bedeutet der Aufenthalt für uns Erwachsene 24 Stunden am Tag Verantwortung, die noch erschwert wird, weil man nicht alle Schüler persönlich kennt. Die gesamte Gruppe ist wie eine riesige Klasse.
Welche Gedanken halten dich als Leitungsperson nachts vom Schlafen ab?
Manche Kinder wollen nachts nicht unbedingt so viel schlafen, aber ich habe die Zeit, bis endlich alles ruhig war, gut genutzt, etwas gelesen und gerade schon meine Abrechnungen fertiggemacht. Gleichzeitig ist es meine Aufgabe, den anderen Schülern ihren Schlaf zu gewähren, damit sie dann am nächsten Tag fit sind und keinen Unfall aus Müdigkeit machen.
Ich hatte keine Sorgen, die mich nachts vom Schlafen abgehalten hätten, da ich ja als Erwachsener mit allem nicht allein war. Gedanken um den nächsten Tag musste ich mir ebenfalls nicht machen, da im Skilager grundsätzlich klar ist, was man unternimmt: Man geht Skifahren – nicht wie im Klassenlager, wo die Stimmung bei den Schülern durchaus mal schlecht sein kann, weil sie keine Lust auf die anstehende Wanderung haben.
Was machen die Schülerinnen und Schüler, wenn ihr nicht gerade auf der Piste seid?
Ein Teil von ihnen kommt in den Aufenthaltsbereich, wo wir Leiter sind, um Pingpong oder Brettspiele zu spielen, während manche sich am Handy zurückziehen. Ich sehe das aber nicht nur negativ, da das für die Kinder eine Art Ruhephase ist.
Wie fühlt man sich nach einer Woche Schneesportlager?
Müde, erschöpft, man möchte Ruhe. Die ganze Woche über sitzt man auf Nadeln: Wenn man am Abend zurückkommt, fragt man sich: Hat alles geklappt? Gab es Unfälle? Ein Problem ist: Es ist immer laut. Zu Hause, im Unterricht, hat man immer wieder ruhige Momente, wenn die Schüler beispielsweise gerade etwas schreiben. Im Skilager dagegen kann man bestenfalls kurz auf sein Zimmer gehen, um etwas zu lesen oder sich auszuruhen. Ich muss auf jeden Fall sagen, dass man nach so einem Lager eine ganze Weile Erholungszeit braucht.
Warum machst du das alles überhaupt?
Gute Frage… Ich mache es aus Verantwortung gegenüber der Schule. Ausserdem schätze ich das Zusammensein mit den anderen Leitern, mit denen ich gern mal einen Apero nehme oder am Abend jasse. Zudem ist es ein tolles Gefühl, wenn ich Anfänger zum Skifahren habe und sehe, wie sie sich im Laufe der Woche verbessert haben. Trotz meiner – gut versteckten – Grundanspannung in der Zeit ist es letztlich eine gute Woche, weil man fast durchgehend draussen ist und Sport macht.
Wie im vergangen Jahr war auch das diesjährige Lager ein voller Erfolg, der vor allem den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben wird.