Bez 2 und Bez 1a der Oberstufe Zurzach im Technorama in Winterthur

(ae) «Worte lehren, Beispiele reissen mit». Getreu diesem Motto durften Schülerinnen und Schüler der 1. und 2. Klasse der Bezirksschule Oberstufe Zurzach einen Tag lang Natur- und Technikphänomene im Technorama experimentell erleben und begreifen.

Wissenschaft erleben

Abgesehen von frei verfügbarer Zeit, die die Jugendlichen an unzähligen Experimentierstationen zur Mechanik und zum Magnetismus, mit Elektronik- und Lichtspielen sowie in Räumen mit verblüffenden Sinnestäuschungen verbrachten, erhielten beide Klassen jeweils zwei geführte Workshops.

Auf Spur bleiben

In einem Robotikworkshop erhielten die Teilnehmenden mittels eines Experimentes zunächst ein Gefühl dafür, wie beispielsweise ein Staubsaugerroboter einfache Bewegungsformen kontrolliert ausführt. Eine schwarze Linie entlangzulaufen, mag sich für uns zunächst einfach anhören, doch benötigt der Mensch dafür eine Menge von Sensoren und Kontrollmechanismen, deren er sich im Alltag kaum bewusst ist. Doch was geschieht, wenn diese auf ein Minimum reduziert werden? Mit dem Blick nur durch ein winziges Loch in einem Becher versuchten die Jugendlichen nun den gleichen Weg zu meistern. So tasteten sie sich langsam Schritt für Schritt vorwärts, stets mit dem Blick von links nach rechts schweifend, um durch das winzige Blickfeld allein durch den Wechsel aus Hell und Dunkel erahnen zu können, ob sie die Linie nicht schon verlassen hätten.

Selbst programmieren

Danach ging es direkt an die Praxis mit dem Ziel, einen Legoroboter selbst so zu programmieren, dass dieser am Ende der gleichen Linie folgte. Die Herausforderung hierbei war vor allem, die passenden Stellschrauben zu variieren: soll der Roboter eher auf Farben oder auf Helligkeitskontraste reagieren? Wie schnell und wie weit soll er sich bis zur nächsten Feedbackschlaufe bewegen? Am Ende schafften es alle Teilnehmenden, ihren eigenen Roboter – mehr oder weniger elegant – die gewünschte Bewegung ausführen zu lassen.

Erbgut im Glasanhänger

Mit Spülmittel, Kochsalz und Fleischzartmacher wurde in einem weiteren Workshop gearbeitet. Dieser fand aber nicht, wie man bei den genannten Zutaten vermuten mag, in einer Küche, sondern im Biologielabor statt. Hier konnten die Jugendlichen nämlich ihre eigene DNA, die Trägerin ihrer Erbinformation in den Zellen, mit einfachen Haushaltsmitteln extrahieren und für das blosse Auge sichtbar machen. Zusammen mit einer individuellen Speichelprobe wurden die genannten Komponenten in einem Reagenzglas mit Wasser gemischt und erwärmt. Nach dem Zusatz von Alkohol flockten die DNA-Moleküle aus und wurden als helle Knäuel sichtbar. Diese durften die Teilnehmer*innen dann mit Hilfe einer Pipette in einen Glasanhänger füllen und als Halskette mit nach Hause nehmen.

Nach einer langen Phase von pandemiebedingt nur eingeschränkt möglichen Schulreisen war dieser gemeinsame Besuch für alle Beteiligten eine willkommene und ereignisreiche Abwechslung, bei der die Schülerinnen und Schüler einen erstaunlichen Ehrgeiz und ungeahnte Fähigkeiten zum Vorschein brachten.