Projektwoche an der Kreisschule Rheintal-Studenland
(ae) In der letzten Woche vor den Herbstferien stand für die Schülerinnen und Schüler kein Unterricht nach Lehrplan auf dem Programm: Stattdessen erhielten sie in durchmischten Klassen- und Schulstufen fünf Tage lang die Chance, in selbstwählten Kursen ihren persönlichen Interessen nachzugehen.
Die sportlich Interessierten kamen im «Fussball» sowie «Jassen und Sport» auf ihre Kosten, wo im Wechsel Geist und Körper trainiert wurde: Motiviert verausgabte man sich bei verschiedenen Ballsportarten sowie im Capoeira und zeigte auf der anderen Seite Ruhe und Konzentration in der Anwendung der komplexen Regeln des Kartenspiels.
Räumliches Vorstellungsvermögen war in der «Stein-Bildhauerwerkstatt» gefragt. Beginnend mit Skizzen auf Papier und Vorübungen an Steckmoos tasteten die Teilnehmenden sich im Verlauf der Woche an die Arbeit am Ytong-Stein vor: Mittels Sägen, Meisseln und Feilen entstanden vielfältige Skulpturen. Mit eigens aus Steinmehl hergestellter Naturfarbe konnten die Werke zum Abschluss verziert werden.
Währenddessen knüpften nebenan Schülerinnen und Schüler mit Ausdauer an ihrer eigenen Hängematte.
Im Kurs «Tierische Woche» setzten sich die Jugendlichen mit Verwaltung, Umgang und artgerechter Haltung von Haus-, Nutz- und Zootieren auseinander und stellten selbst Futter und Leckerli her. Hautnah durften sie ausserdem Tiere im Schulzoo, einem Bauernhof und im Zoo erleben.
In dem vielseitigen Kurs «Coole Mädels – starke Frauen» recherchierten die Mädchen über berühmte Frauen in Geschichte und Wissenschaft, befassten sich mit gesunder Ernährung, erhielten Make-Up- und Stilberatung und eine praktische Einführung in die Selbstverteidigung.
«Backen Backen Backen» hiess es für die Hobbyköchinnen und -köche: Von der Pizza bis zum Dessert.
Recherchiert, gebastelt und gefilmt wurde im Kurs «Weltraum – unendliche Weiten». Gruppenweise vertieften sich die Jugendlichen in Themenbereiche wie das Sonnensystem, den Urknall und Mondlandung, aber auch Verschwörungstheorien. Ihre Ergebnisse präsentierten sie in verschiedenen Formen – vom Vortrag bis zum Stop-Motion-Trickfilm.
Wer sich für den Kurs «No Plastik» entschieden hatte, setzte sich intensiv mit den sogenannten «5 R» auseinander: Refuse, Reduce, Reuse, Reject und Rot. Der Besuch einer Wertstoffsammelstelle bot theoretische und praktische Einblicke in das Thema Nachhaltigkeit. Ausserdem lernten die Schülerinnen und Schüler Rezepturen für plastikfreie Seife und Waschmittel kennen und durften im Labor einer Drogerie ein eigenes Erkältungsbad herstellen.
Organisiert und geleitet wurden die Angebote der Projektwoche von Lehrpersonen der Kreisschule, die den Jugendlichen damit Zugang zu Themen ermöglichten, denen im gewöhnlichen Unterrichtsalltag oft kein Raum zur Verfügung steht. In diesen Tagen brachten so manche Schülerinnen und Schüler versteckte Talente zum Vorschein und liessen ungeahnte Fähigkeiten erkennen, die ihre persönlichen Stärken sicher sowohl in ihrem eigenen Bewusstsein als auch im dem der Lehrpersonen in ein neues Licht rücken dürften.